John Brinckman

Mecklenburger Niederdeutsch
Rostocker Platt  

Zum Autor: 

John Brinckman (1814-1870) war ein deutscher Lehrer und Journalist, der zu den Klassikern der niederdeutschen Literatur im 19. Jahrhundert zählt. 

Geboren wurde Brinckman in Rostock als Sohn eines Kaufmanns und Reeders. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften, dann Philologie. 1838 emigrierte er aufgrund einer Anklage wegen „versuchter Stiftung eines politischen Vereins“ nach New York und arbeitete dort drei Jahre u.a. als Journalist. Nach seiner Rückkehr nach Mecklenburg gründete er 1846 eine Privatschule in Goldberg und wurde 1849 Lehrer an der Realschule in Güstrow. Er starb hier am 20. September 1870. 

„Dat Brüden geiht üm“, ein in die Rahmenhandlung eines mecklenburgischen Erntefestes gebettetes Tiermärchen um Fuchs und Igel, war die erste plattdeutsche Veröffentlichung Brinckmans, sie erschien 1854 in der Zeitschrift „Aus dem Volk für das Volk: Plattdeutsche Stadt- und Dorfgeschichten“. In seinem bekanntesten Werk „Kasper Ohm un ick“ zeichnet Brinckman ein humorvolles Sittenbild Rostocks in der Zeit um 1800. Ähnlich sprachmächtig und fantasievoll stattete er die „Seemannsgarn-Novelle“ (W. Rieck) “Peter Lurenz bi Abukir” aus.  

Auszeichnungen: 

Zahlreiche Straßen und Wege, vor allem Mecklenburg-Vorpommern, aber auch z.B. in Cuxhaven und Geesthacht, und einige Schulen sind nach Brinckman benannt; außerdem erinnern Gedenksteine und -tafeln, Denkmäler, Brunnen und in Rostock ein Stadtteil (Brinckmansdorf) an ihn 

Werke in Auswahl: 

Kasper Ohm un ick (1855)
Dat Brüden geit üm (1854)
Vagel Grip (1859)
„Peter Lurenz bi Abukir“ (1868)
John Brinckman. Werke I und II (1964)
Wolfgang Müns / Jürgen Grambow (bis Bd. 2) (Hrsg.): John Brinckman. Briefe, Dokumente, Texte, Bd. I – V/II (2002-2013)  

Literatur in Auswahl: 

Claus Schuppenhauer (Hrsg.): Plattdeutsch in Literatur und Gesellschaft. Eine Tagung zum 130. Todestag von John Brinckman, veranstaltet im Namen der Niederdeutsch-Beiräte aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (2001).

Wolfgang Siegmund / Gerd Richardt: John Brinckman. Die Bildbiografie (2014).

Mitteilungen der John-Brinkman-Gesellschaft e.V. (1996 – 2016).

Zum Sprecher:  

Gerd Lüpke (1920-2002). Geboren in Stettin, verbrachte Lüpke seine Kindheit in Vorpommern, wurde Industriekaufmann und zog 1940 nach Varel, wo er nach Kriegseinsatz und amerikanischer Gefangenschaft bis zu seinem Tode lebte. Lüpkes Werk umfasst über 50 Buchveröffentlichungen, um die 100 Fernsehsendungen und tausende Hörfunksendungen, darunter 1974 bis 1997 “Hör mal ‘n beten to”. In der Bundesrepublik galt er als die “Stimme Mecklenburgs”.