Christian Holsten

Nordniedersächsisch
Platt aus Otterstedt  

Zum Autor:

Christian Holsten (1922-1993) war ein deutscher Rundfunkjournalist, niederdeutscher Erzähler und Rezitator, der als Pseudonym die plattdeutsche Variante seines Namens verwendete: Krüschan Holschen.  

Geboren in Otterstedt als Sohn eines Konstrukteurs. Nach dem Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Hamburg widmete er sich dem Schreiben. Er war ein erfolgreicher Rezitator eigener Texte, die er auf Vortragstouren darbot. Zahlreiche Hörfunksendungen im NDR und bei Radio Bremen, wo er auch als Sprecher tätig war, bestritt er mit seinen Texten. 

Holsten verfasste Gedichte, Erzählungen und Hörspiele, thematisch traditionell, in der Ausgestaltung und sprachlich oft skurril und innovativ durch Einsatz von sprachspielerischen Elementen und Wortschöpfungen, die mitunter groteske Anklänge enthielten (vgl. Möhn/Goltz S. 84f). Kollegen lobten „die barocke Pracht seiner Bilder“ (Braak), seinen Einfallsreichtum und die sprachliche Einzigartigkeit, die im „Niederdeutschen ohne Vorbild und ohne Vergleich“ (H. O. E. Gronau) sei. 

Auszeichnungen: 

1976 Fritz-Reuter-Preis 
Die Christian-Holsten-Straße in Bremen-Borgfeld wurde nach ihm benannt 

Werke in Auswahl: 

Holschen (1948; 1957 u.ö.)
De gesunne Karkenslaap un annere Smüüstergeschichten (1962)
Mit den Groten Brummvagel in Unkel Sam sien Land (1963)
Hochstietsgrusen (1969)
Riemelreegen (1974) 

Literatur in Auswahl: 

Christian Holsten. In: Gespräche mit plattdeutschen Autoren. 1964, S. 44-50. 

Hans O. E. Gronau: Christian Holsten – ein Original. In: Johann Diedrich Bellmann und Wolfgang Lindow (Hrsg.): Plattdeutsche Erzähler und plattdeutsche Erzählungen der Gegenwart. Porträts, Skizzen, Interpretationen.  1968, S. 43-52.