Klaus Granzow
Pommersch
Hinterpommersch
Klaus Granzow (1927 – 1986) war ein deutscher Journalist, Autor und Schauspieler, der in hoch- und niederdeutscher Sprache schrieb.
Klaus Granzow wuchs in Mützenow, Kreis Stolp, auf. Als Gymnasiast wurde er zum Militär eingezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er nicht in seine Heimat zurück, die zum polnischen Staatsgebiet gehörte. Er siedelte nach Hamburg, wo er für den Rundfunk arbeitete und sich zum Schauspieler ausbilden ließ. Thematisch kam er in seinen Arbeiten immer wieder auf den Alltag in Hinterpommern zurück. 1971 nahm er seine Studienreisen nach Brasilien auf, wo er sich intensiv mit den “Pommeranos” befasste, pommerschen Siedlern, deren Vorfahren im 19. Jahrhunderts hier ansässig geworden waren.
Einer größeren Leserschaft wurde Klaus Granzow durch sein Buch Tagebuch eines Hitlerjungen bekannt. Mit großer Einfühlung schilderte er das Leben der nach Brasilien Ausgewanderten in den Bänden Grün ist das Tal am Rio Itajaí und Pommeranos unter dem Kreuz des Südens sowie in der Funkerzählung Estrada Pommeranos. Mündlich hatte er das ostpommersche Platt schon lange bei Lesungen und im Funk praktiziert, bevor er 1969 mit Krischan vertellt … sein erstes Büchlein mit eigenen niederdeutschen Döntjes herausbrachte, das 1985 unter dem Titel Wat heww wi us doch amüseert! erneut veröffentlicht wurde.
Auszeichnungen:
1971 Hörspielpreis des Ostdeutschen Kulturrates
1976 Pommerscher Kulturpreis
Werke in Auswahl:
Tagebuch eines Hitlerjungen (1965)
Grün ist das Tal am Rio Itajaí (1972)
Pommeranos unter dem Kreuz des Südens (1975)
Krischan vertellt… (1969)