Alma Rogge

Nordniedersächsisch
Platt der Wesermarsch  

Zur Autorin:

Alma Rogge (1894 – 1969) war eine norddeutsche Schriftstellerin und Redakteurin.  

Alma Rogge wuchs in Brunswarden bei Rodenkirchen in der Wesermarsch auf, dort besuchte sie die Bürgerschule. Später schickten ihre Eltern sie auf ein Internat nach Bad Kreuznach, wo sie ihre ersten Gedichte verfasste. 1918 machte Alma Rogge ihr Abitur in Delmenhorst, anschließend studierte sie Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Göttingen, Berlin, München und in Hamburg, wo sie als Studienfach Niederdeutsch hinzunahm. Rogge lebte nach ihrem Studium in Bremen. Nach dem Tod ihrer Eltern baute sie am Weserufer ein Haus, in dem sie gemeinsam mit ihrer Lebenspartnerin Hanna Thimig und deren Tochter lebte. 

Bereits während der Schulzeit schrieb Rogge an dem plattdeutschen Theaterstück „Up de Freete“; das Stück wurde zunächst auf der Dorfbühne in Rodenkirchen aufgeführt, aufgrund des überwältigenden Erfolgs nahm Richard Ohnsorg es in Hamburg in seinen Spielplan auf. Auch parallel zu ihrer Doktorarbeit schrieb Rogge Lustspiele wie das erfolgreiche „De Vergantschooster. Im Jahre 1924 gründete sie in Bremen mit anderen bekannten deutschen Schriftstellern die Autorenvereinigung „Die Kogge“, mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit auf niederdeutsche Literatur zu lenken. Die weltanschauliche Ausrichtung der “Kogge” war konservativ mit deutlichen völkisch-nationalen ausgelegt, sie wurde von der NS-Literaturpolitik unterstützt. In der Zeit des Nationalsozialismus verkehrte Alma Rogge rechts-ideologischen und heimatverbundenen Kreisen, wie dem „Eutiner Dichterkreis“. Zusätzlich lieferte sie anlässlich Hitlers 48. Geburtstag für das Projekt „Lautarten reichsdeutscher Mundarten“ eine Schallplattenaufnahme in Rodenkirchener Platt. Kritik zu Ihren Werken nahm Rogge von jüdischen Schriftstellern nicht an, ebenso sprach sie Juden jegliche Möglichkeit der gesellschaftlichen Integration ab.  

Auszeichnungen:  

Literaturpreis der Provinz Hannover, gemeinsam mit Wilhelm Scharrelmann und Moritz Jahn (1936)
Quickborn-Preis (1964)
„Oldenburg-Preis“ der Oldenburg-Stiftung (1966)
Alma-Rogge-Straße, in Bremen-Vegesack sowie in Absen, einem Ortsteil von Stadland
 

Werke in Auswahl:

Leute an der Bucht: Erzählungen (1935) 
Dar harr’n Uhl seten, Lustig Spill in 1 Törn (1954) 
Hinnerk mit’n Hot. Plattdeutsche Geschichten (1972) 
 

Literatur in Auswahl: 

Siegfried Gruoner: Alma Rogge – Erinnerungen an die niederdeutsche Dichterin (2014).  

Thea Strahlmann: Alma Rogge – Eine Biographie (1994).