Fritz Reuter

Mecklenburger Platt 

Zum Autor: 

Fritz Reuter (1810-1874) war ein deutscher Schriftsteller, der neben Klaus Groth als einer der Gründungsväter der neuen niederdeutschen Literatur gilt.  

Fritz Reuter wurde als Sohn des Bürgermeisters von Stavenhagen daselbst geboren. 1831 nahm er das Studium der Rechtswissenschaft zunächst in Rostock auf, er wechselte nach Jena, später nach Camberg. 1833 wurde der Burschenschafter festgenommen und nach fast dreijähriger Internierung zum Tode (später abgemildert zu acht Jahren Festungshaft, die er an sechs verschiedenen Orten verbrachte) verurteilt. Nach der Haft arbeitete er als Lehrer. Nach dem Tode des Vaters wurde er freier Autor, schrieb zunächst auf Hochdeutsch, später, mit größerem Erfolg, auf Plattdeutsch. In der Zeit um 1848 betätigte sich politisch, u.a. in der Reformvereinsarbeit sowie als liberaler Publizist und Kritiker. 

„Läuschen un Riemels“ (1852) und „De Reis‘ na Belligen“ (1855) brachten erste Erfolge. Nach dem Umzug nach Neubrandenburg 1856 folgten produktive Jahre, insbesondere mit dem gesellschaftlich-politische Gemälde „Ut mine Stromtiet“ (1863/64). Besonders die Werke der 1860er Jahre („Ut de Franzosentiet“, „Hanne Nüte“, „Ut mine Stromtiet“ und „Dörchläuchtig“) erfuhren unzählige Auflagen. Von liberaler und humanistischer Grundhaltung, mit einem ausgeprägten Humor, unterhaltsam, aber auch literarisch komplex und vielfältig gehörten seine Publikationen zu den erfolgreichsten ihrer Zeit und wurden in viele europäische Sprachen, aber etwa auch ins Japanische übersetzt. 1863 erfolgte Reuters Umzug nach Eisenach, wo er 1874 an den Folgen eines Schlaganfalls starb. 

Auszeichnungen: 

Medaille für Kunst und Wissenschaft (Mecklenburg-Schwerin) in Gold (1866) 

Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1872) 

Gedenkstätten: 

Das Fritz Reuter-Literaturmuseum im alten Rathaus von Reuters Geburtsstadt Stavenhagen 

Das Reuter-Wagner-Museum in Eisenach in der Villa, in der Reuter von 1868 bis zu seinem Tode lebte 

Fritz-Reuter-Haus in Neubrandenburg 

Werke in Auswahl: 

Läuschen un Rimels (ab 1853)
Ut de Franzosentid (1856)
Hanne Nüte un de lütte Pudel (1860)
Ut mine Festungstid (1862)
Ut mine Stromtid (1862)
Dörchläuchting (1866)
Werkausgabe: Gesammelte Werke und Briefe. Hrsg. von Kurt Batt. (1967)
 

Literatur in Auswahl:  

Kurt Batt: Fritz Reuter – Leben u. Werk (1967, Nachdruck 1974 u. 1990). 

Arnold Hückstädt / Wolfgang Siegmund: Fritz Reuter. Wissenschaftliche Bibliographie zu Leben, Werk und Wirkung (1982). 

Bibliographie der Sekundärliteratur zu Fritz Reuter – Leben, Werk und Wirkung. Hrsg.: Fritz-Reuter-Literaturmuseum (2010).

Fritz Reuter-Gesellschaft e.V..

Sprecher:

Gerd Lüpke (1920-2002). Geboren in Stettin, verbrachte Lüpke seine Kindheit in Vorpommern, wurde Industriekaufmann und zog 1940 nach Varel, wo er nach Kriegseinsatz und amerikanischer Gefangenschaft bis zu seinem Tode lebte. Lüpkes Werk umfasst über 50 Buchveröffentlichungen, um die 100 Fernsehsendungen und tausende Hörfunksendungen.