Goethe, Johann Wolfgang

Zum Autor:  

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) war ein deutscher Dichter und Naturforscher und gehört zu den prägendsten deutschsprachigen Dichtern insbesondere für die Eopchen des Sturm und Drang und der Weimarer Klassik.  

Goethe wurde in Frankfurt geboren, wo er auch aufwuchs. Im Herbst 1765 nahm Goethe an der Universität Leipzig ein Jurastudium auf. Bald schon vernachlässigte er sein Pflichtstudium und besuchte stattdessen Poetikvorlesungen. Nach einem schweren Blutsturz 1768 kehrte Goethe in sein Frankfurter Elternhaus zurück; 1770 setzte er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Straßburg fort. Er arbeitete später als Anwalt in Wetzlar und Frankfurt. Während seiner Studienzeit hatte er bereits erste Dichtungen verfasst. Mit Werken wie „Götz von Berlichingen“ oder „Die Leiden des jungen Werther“ erlangte er nationale und europäische Aufmerksamkeit. Goethe war noch keine 30 Jahre alt, als er an den Weimarer Hof eingeladen wurde, wo er schließlich seinen Lebensmittelpunkt fand. Er war dort als Minister des Herzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach für politische und administrative Ämter zuständig und leitete ein Vierteljahrhundert das Hoftheater. Seine amtlichen Pflichten hatten ihn gezwungen, seine schöpferischen Fähigkeiten zu vernachlässigen. Als Reaktion zog er für zwei Jahre nach Italien (1786-1788), um sich wieder auf die Dichtung zu fokussieren. Er selbst sprach über die Italienreise von einer „Wiedergeburt“ und konnte Werke wie “Iphigenie auf Tauris” (1787) und “Torquato Tasso” (1790) vollenden. Goethes Ruhm gründet nicht zuletzt auf seine Faust-Literatur; diesen Stoff er über einen Zeitraum von sechzig Jahre immer wieder neu aufnahm.  

Goethes Werke umfassen ein beeindruckendes Gattungsspektrum, das Lyrik, Dramen und Epik ebenso einschließt wie autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Für seine herausragenden Dichtungen und Schriften verklärte man ihm im Deutschen Kaiserreich zum deutschen Nationaldichter und Künder “deutschen Wesens”. Bis heute zählen Gedichte, Dramen und Romane von ihm zu den Meisterwerken der Weltliteratur. 

Auszeichnungen:  

Ritterkreuz der französischen Ehrenlegion von Napoleon (1808) 
Ehrenmitglied an der Universität Moskau (1805)
Namensstifter zahlreicher Preise, Denkmäler, Gedenkstätten, Institutionen, Museen und Gesellschaften, Straßen und Plätze

Werke in Auswahl: 

Die Leiden des jungen Werthers (1774) 

Wilhelm Meisters Lehrjahre (1795/96) 

Faust. Eine Tragödie (1808) 

Faust. Der Tragödie zweiter Teil (1832 – posthum veröffentlicht) 

Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden, mit Kommentar und Registern, hrsg. von Erich Trunz (1982–2008) 

Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Frankfurter Ausgabe in 40 Bänden, einschließlich der amtlichen Schriften und der Zeichnungen, mit Kommentar und Registern (1985 ff.) 

Ausgaben der niederdeutschen Übersetzung:  

Friedrich Hans Schaefer: De Holsteensche Faust. Eine niederdeutsche Nachgestaltung von Goethes Urfaust mit Ergänzungen aus der Tragödie erstem Teil (1974)  

Friedrich Hans Schaefer: Dat Speel vun Dokter Faust. Eine niederdeutsche Nachgestaltung von Goethes Urfaust mit Ergänzungen aus der Tragödie erstem Teil (2. überarb. und erweiterte Aufl. 1983) 

Rezension zur niederdeutschen Erstaufführung:Marianne Römmer in: Quickborn 73 (1983), S. 167-168