Heinrich Schmidt-Barrien

Nordniedersächsisches Platt 

Zum Autor:  

Heinrich Schmidt-Barrien (1902-1996) war ein deutscher Schriftsteller und Kulturfunktionär, der gleichermaßen in nieder- und hochdeutscher Sprache publizierte. 

Der in Uthlede geborene Pfarrerssohn Heinrich Schmidt-Barrien wuchs im Land Kehdingen und in Barrien (Kreis Grafschaft Hoya) auf, besuchte ein Gymnasium in Bremen und wurde nach einer Kaufmannslehre Buchhändler. Ab 1933 war er als Leiter der Kulturabteilung der Bremer Böttcherstraße tätig. Von 1941-1945 im Kriegseinsatz, wurde er nach dem Krieg freier Schriftsteller und lebte fortan in Frankenburg bei Worpswede.  

Schmidt-Barriens Werkliste umfasst Romane, Erzählungen, Lyrik, Theaterstücke, Hörspiele in niederdeutscher und hochdeutscher Sprache, dazu Aufsätze und Übersetzungen ins Plattdeutsche (darunter viele Kirchenlieder), weiter Autobiographisches und Heimatgeschichtliches. Literarisch ging er der Frage nach dem Behaust-Sein nach, so in dem Hörspiel und der Novelle „De frömde Fro“, das in der Nachkriegszeit dem Schicksal einer Flüchtlingsfrau nachgeht. Auch in „De Spaaßmaker“ ging es um Entwurzelungen, jetzt bei Auswanderern in den USA. Die Verlässlichkeit der heimischen Vorstellungswelten und Mythen geht „De Moorkeerl“ nach. Schmidt-Barrien legte in beiden Sprachen strenge formale Qualitätsmaßstäbe an. Gerade auch seine heimatkundlichen Bücher gründeten auf „frappierender Sachkenntnis“. Seine Schauspiele inszenierte er häufig selbst; auch trat er als Hörspielsprecher in Erscheinung. 

Auszeichnungen: 

1954: Literaturpreis der Stadt Bremen
1960: Hans-Böttcher-Preis
1968: Fritz Reuter-Preis
1972: Medaille für Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Bremen
1980: Nicolas Born-Preis
Mehrere Straßen in und um Bremen wurden nach ihm benannt.
Seit 2000 wird der Heinrich Schmidt-Barrien-Preis vergeben  

Werke (in Auswahl): 

De frömde Fro (1952)
De Spaaßmaker (1960)
De Moorkeerl (1968)
Werkausgabe, Bd. 1-5 (1975-1976), Bd. 6 (1980)
Werkausgabe (1984), nur Bd. 4, 8 u. 10  

Literatur (in Auswahl): 

Gespräche mit niederdeutschen Autoren (1964), S. 105-111. 

Ulf Bichel: De frömde Fro. Eine plattdeutsche Schicksalsnovelle von H. Schmidt-Barrien. In: Plattdeutsche Erzähler und plattdeutsche Erzählungen der Gegenwart (1968), S. 86-93. 

Horst Kruse: Plattdeutsch in New York: Sprache als Schicksal in Heinrich Schmidt-Barriens „De Spaaßmaker“. In: Plattdeutsche Erzähler und plattdeutsche Erzählungen der Gegenwart (1968), S. 116-131 

Dieter Möhn / Reinhard Goltz: Niederdeutsche Literatur seit 1945 (2016), S. 124ff..