Sackmann, Jobst
Ostfälisch
Zum Autor:
Jobst Sackmann (1643 – 1718), eigentlich Jacobus Sackman, war ein evangelischer Theologe, der für seine plattdeutschen Predigten bekannt war.
Sackmann wurde in Hannover geboren. Er besuchte eine Lateinschule und das Gymnasium Illustre in Bremen. Von 1665 bis 1667 studierte er Theologie in Jena und wurde von 1680 bis 1715 Pfarrer im Kirchspiel in Limmer bei Hannover. Sackmanns im Calenberger Platt gehaltenen Predigten erregten eine hohe Aufmerksamkeit; durch ihren Witz und ihre Deftigkeit kannte man sie sogar in den hannoverschen Hofkreisen. Ein wichtiges rhetorisches Mittel ist der ständige Wechsel von Hoch- und Plattdeutsch, auch verwendet er eine Fülle eingestreuter Verse, Sprach- und Wortspiele und Sprichwörter. Verglichen werden Sackmanns Predigten oft mit denen seines Zeitgenossen Abraham a Santa Clara. Sackmanns Predigten wurden schon zu seinen Lebzeiten nachgedruckt und verbreitet; es wurden aber auch bis ins 19. Jahrhundert zahlreiche andere Predigten in Sackmanns Stil geschrieben und unter seinem Namen veröffentlicht.
Auszeichnungen:
um 1900: die historische Ortsstraße in Sackmannstraße umbenannt.
Gedenkstein vor der Nikolaikirche in Limmer
Werke in Auswahl:
Erret de Speel, Lüde nich. Plattdeutsche Barockpredigten (1969)
Unziemliche hoch- und niederdeutsche Predigten des Jacobus Sackman (1982)
Literatur in Auswahl:
H. Mohrmann: Jacobus Sackmann, Pastor zu Limmer bei Hannover. Erste Darstellung seines Lebens nach den Acten und eigenhändigen Schriftstücken und sorgfältig revidirte Ausgabe seiner Predigten (1880)
Richard Brill: Jacobus Sackman. Sein Leben und sein Werk (1955)
Heinrich Kröger: Plattdüütsch in de Kark in drei Jahrhunderten. Band 1: 18. und 19. Jahrhundert (1996), S. 46-63.